Erwachsenwerden unter den Bedingungen von Herzinsuffizienz
R. Buchhorn1
1Kinder- und Jugendmedizin, Caritas-KrankenhausGmbH, Bad Mergentheim;

Durch die operative Therapie angeborener Herzfehler erreichen heute die meisten Kindermit dieser häufigsten angeborenen Fehlbildung das Erwachsenenalter. Aufgrund zum Teil unvermeindlicher Restläsionen sind diese Pat. bereits im jungen Erwachsenenalter von der Herzinsuffizienz u. vom plötzlichen Herztod bedroht.Durch die systematische Untersuchung von 345 Patienten nach einer mittleren postoperativen Nachbeobachtungszeit von 20 Jahren können wir das Risiko einer postoperativen Herzinsuffizienz u. deren psychosoziale Folgen für die häufigsten angeborenen Herzfehler angeben. Die Frage „Wer“ und „Wie“ diese jungen Erwachsenen weiter betreut werden, ist national, wie international ungeklärt. Mit einer prospektiv randomisierten plazebokontrollierten Studiewollten wir klären, ob die Ergebnisse der großen Herzinsuffizienzstudien auf junge Erwachsene mit angeborenen  Herzfehlern zu übertragen sind. Dabei zeigte der Betablocker Bisoprolol in dieser Patientengruppe nicht die erwarteten günstigen Effekte auf die eingeschränkte Pumpfunktion des rechten Ventrikels im MRT, die zum Teil deutlich erhöhten natriuretischen Peptide u. die maximale Sauerstoffaufnahme in der Spiro-Ergometrie. Zukünftig bedarf es gemeinsamer Anstrengungen von Kinderkardiologen u. Erwachsenenkardiologen, um diesen Patienten ein schlüssiges Behandlungskonzept der Herzinsuffizienz anbieten zukönnen. Neue Innovationen, wie die kardiale Resynchronisationstherapie u. intrakardiale Defibrillatoren, sowie der Schutz der sozialen Sicherungssyteme müssen diesen jungen Menschen in gleicher Weise zugänglich gemacht werden, wie im späten Erwachsenenalter.


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